Milower Land

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Wappen Deutschlandkarte
Milower Land
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Milower Land hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 31′ N, 12° 19′ OKoordinaten: 52° 31′ N, 12° 19′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Havelland
Höhe: 30 m ü. NHN
Fläche: 161,33 km2
Einwohner: 4400 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 27 Einwohner je km2
Postleitzahl: 14715
Vorwahlen: 03386, 033870,
033873, 033877Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: HVL, NAU, RN
Gemeindeschlüssel: 12 0 63 189
Gemeindegliederung: 17 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Friedensstr. 86
14715 Milower Land
Website: www.milow.de
Bürgermeister: Felix Menzel (SPD)
Lage der Gemeinde Milower Land im Landkreis Havelland
KarteBrieselangDallgow-DöberitzFalkenseeFriesackGollenberg (Havelland)GroßderschauHavelaueKetzin/HavelKleßen-GörneKotzen (Havelland)Märkisch LuchMilower LandMühlenbergeNauenNennhausenPaulinenauePessinPremnitzRathenowRetzowRhinowSchönwalde-GlienSeeblickStechow-FerchesarWiesenaueWustermarkBrandenburg
Karte
Blick über die Havel auf Milow

Milower Land [ˈmiːloːɐ̯ ˈlant] ist eine amtsfreie Gemeinde im Landkreis Havelland in Brandenburg, (Deutschland).

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Milower Land liegt westlich der Havel an der Grenze zu Sachsen-Anhalt. Große Teile der Gemeinde liegen im Naturpark Westhavelland und einige Flächen im Naturschutzgebiet Untere Havel Süd. Zirka 38 Prozent der Gemeindefläche sind Wald, so die Zollchower Heide und der Großwudicker Forst. Die Stremme mündet in Milower Land in die Havel.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde gliedert sich nach ihrer Hauptsatzung in folgende Orts- und Gemeindeteile:[2][3]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Milower Land hat folgende Nachbargemeinden (in Klammern der zugehörige Landkreis):

Gemeinde Schollene (Stendal)
Gemeinde Wust-Fischbeck (Stendal)
Gemeinde Schönhausen (Elbe) (Stendal)
Stadt Jerichow (Jerichower Land)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Stadt Rathenow (Havelland)
Stadt Premnitz (Havelland)
Stadt Havelsee (Potsdam-Mittelmark)
Gemeinde Bensdorf (Potsdam-Mittelmark) und Stadt Brandenburg an der Havel

Jerichow, Wust-Fischbeck, Schönhausen und Schollene liegen im Bundesland Sachsen-Anhalt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die heutigen Ortsteile der Gemeinde gehörten seit 1817 zum Kreis Jerichow II in der preußischen Provinz Sachsen und ab 1952 zum Kreis Rathenow im DDR-Bezirk Potsdam. Seit 1993 liegen sie im brandenburgischen Landkreis Havelland.

Im Zuge der Ämterbildung 1992 in Brandenburg schlossen sich folgende acht Gemeinden zu einem Verwaltungsverbund, Amt Milow genannt, zusammen: Großwudicke, Milow, Nitzahn, Vieritz, Jerchel, Möthlitz, Bützer und Zollchow. Am 3. Juli 1992 erteilte der Minister des Innern seine Zustimmung zur Bildung des Amtes Milow für dessen Zustandekommen der 16. Juli 1992 festgelegt wurde.[4] Sitz der Amtsverwaltung war die Gemeinde Milow. Erster Amtsdirektor wurde Günter Geib.[5]

Die Gemeinde Milower Land entstand im Vorfeld der geplanten brandenburgischen Gemeindegebietsreform 2003 durch den freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Bützer, Großwudicke, Jerchel, Milow, Möthlitz, Vieritz und Zollchow und der Eingliederung Nitzahns. In einer Bekanntmachung vom 30. April 2002 genehmigte das Ministerium des Innern die Bildung einer neuen Gemeinde Milower Land. Der Zusammenschluss wurde allerdings erst zum 26. Oktober 2003 rechtswirksam.[6] Die Gemeinde Milower Land entspricht dem von 1992 bis 2003 existierenden Amt Milow. Ortsteile wurden auch Schmetzdorf, das Ortsteil von Zollchow war, und Bahnitz, das ein Ortsteil von Möthlitz war.[7]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
2003 4 994
2005 4 938
2010 4 601
2015 4 333
Jahr Einwohner
2020 4 364
2021 4 355
2021 4 400

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember[8][9][10], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeindevertretung von Milower Land besteht aus 16 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[11]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
CDU 36,1 % 6
SPD 30,0 % 5
Wählergemeinschaft Milower Land 28,9 % 4
FDP 05,0 % 1

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2003–2011: Peter Wittstock[12]
  • seit 2011: Felix Menzel (SPD)[13]

Menzel wurde in der Bürgermeisterwahl am 1. September 2019 mit 90,1 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von acht Jahren[14] gewählt[15].

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Milower Land
Wappen von Milower Land
Blasonierung: „In Silber über einem roten Dreiberg ein blauer, von zwei einander zugewandten schwarzen Kiefern begleiteter Göpel.“[16]
Wappenbegründung: Die neugegründete Gemeinde machte von der Möglichkeit Gebrauch und übernahm das amtliche Wappen des aufgelösten Amtes Milow.

Das Wappen wurde vom Magdeburger Heraldiker Jörg Mantzsch gestaltet und am 17. Oktober 2003 durch das Ministerium des Innern genehmigt.

Dienstsiegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dienstsiegel zeigt das Wappen der Gemeinde mit der Umschrift: „GEMEINDE MILOWER LAND • LANDKREIS HAVELLAND“.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Liste der Baudenkmale in Milower Land stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.

1967 wurde ein 5300 Jahre altes Skelett, genannt Der Mann von Milow, bei Schachtarbeiten in Milow gefunden. Der Fund ist im Archäologischen Landesmuseum in Brandenburg an der Havel ausgestellt. Eine Nachbildung befindet sich seit 2014 im Besucherzentrum Naturpark Westhavelland in Milow.[17]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt an der Landesstraße L 96 zwischen Rathenow und Brandenburg an der Havel. Die B 188 führt zwischen Stendal und Rathenow durch den Norden des Gemeindegebietes.

Die Bahnstrecke Berlin–Stendal–Hannover durchquert den Norden der Gemeinde. Der Haltepunkt Großwudicke wird von der Regionalbahnlinie RB 34 StendalRathenow bedient. Der nächste Bahnanschluss an der Strecke Brandenburg–Rathenow befindet sich im Nachbarort Premnitz (Regionalbahn RB 51).

An der Havel befindet sich ein Wasserwanderrastplatz.

Schaltwerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Westlich des Ortsteiles Nitzahn bei den Koordinaten 52° 27′ 35″ N, 12° 20′ 45″ O befindet sich ein Schaltwerk der Deutschen Bahn AG. Diese Anlage ist neben den Bahnstromschaltwerken Neckarwestheim und Nenndorf die einzige Schaltanlage der Deutschen Bahn AG, die nicht an einer Eisenbahnlinie oder auf dem Areal eines Kraftwerks liegt.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gaubatz, Petra: Chronik der Gemeinde Möthlitz. Möthlitz, Dezember 1996

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Milower Land – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Hauptsatzung der Gemeinde Milower Land vom 27. Juni 2012 PDF
  3. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung – Gemeinde Milower Land
  4. Bildung der Ämter Temnitz, Milow, Baruth, Neuhardenberg, Burg-Spreewald, Drebkau/Niederlausitz, Neuhausen und Peitz. Bekanntmachung des Ministers des Innern vom 30. Juni 1992. Amtsblatt für Brandenburg – Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 3. Jahrgang, Nummer 54, 31. Juli 1992, S. 966/7.
  5. Blick auf die Geschichte des Milower Landes. In: Märkische Allgemeine, 24. September 2018.
  6. Bildung der neuen Gemeinde Milower Land. Mitteilung des Ministeriums des Innern vom 30. April 2002. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 13. Jahrgang, 2002, Nummer 20, Potsdam, 15. Mai 2002, S. 519 PDF
  7. Beitrag zur Statistik Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 19.5 Landkreis Havelland PDF
  8. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Havelland. S. 18–21
  9. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  10. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  11. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  12. Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 25
  13. Ergebnis der Bürgermeisterstichwahl am 25. September 2011
  14. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 74
  15. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 1. September 2019
  16. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  17. Der Mann von Milow ist zurück. In: Märkische Allgemeine, 30. März 2014